Design und Ideen hundebett mit treppe
Für Haustierhalter können die automatischen Putzteufel aber ein wahrer Segen sein, und das ganz ohne priesterliche Hilfe. Wer den täglichen Kampf gegen die lästigen Hunde- oder auch Katzenhaare kennt, wird dank eines Staubsauger-Roboters in einem herrlich haarlosen Paradies landen. Zusammen mit meinen beiden Hündinnen Shila und Fasa habe ich das Modell Deebot M88 der Marke Ecovacs getestet.
Die meisten technikaffinen Menschen kennen den Namen iRobot, der mittlerweile ähnlich wie Zewa oder Tempo verwendet wird: stellvertretend für alle Produkte der gleichen Kategorie. Nun, Deebot ist kein iRobot und kommt auch nicht aus den USA, sondern von dem Großmacht-Konkurrenten VRC.
Persönlich bin ich bei dem Land der Copy-Verehrer immer vorsichtig, gar skeptisch. Das Sprichwort „Wer das Werk kopiert, ehrt den Meister“ gehört ja in China dank Konfuzius zu den Grundprinzipien der frühkindlichen Erziehung, die mir sehr fremd erscheinen. Doch Wettbewerb belebt bekanntlich das Geschäft und öffnet den Konsumenten neue Möglichkeiten. So auch im Falle der automatischen Reinigungskraft Deebot M88.
Der flache, runde Roboter beherrscht vielleicht nicht so viel wie der aus „Star Wars“ bekannte Kult-Droide R2-D2 – der Staubsauger-Roboter muss ja auch nicht im Weltall zurechtkommen –, die ihm zugewiesenen Aufgaben erfüllt der Deebot M88 aber erstaunlich zuverlässig. Man muss ihm nur genügend Zeit lassen – für zügiges Durchsaugen, bevor die Gäste klingeln, eignet sich der Deebot M88 nicht, weil er den Schmutz nicht etwa über eine Kamera erkennt, sondern den Raum nach einem programmierten Bahnen-Muster oder aber nach einem Zufallsprinzip durchfährt.
Aus der Puste kommt der Junge dabei nicht: Er ist eben ein gemütlicher, aber recht sorgfältiger Putz-Gefährte. Im Turbo-Modus – im Vergleich mit dem Eco-Modus – zeigt er etwas mehr Entschlossenheit und einen Hauch von Charisma. War der Saugeinsatz strapaziös und hat den Akku geschlaucht, kehrt der smarte Roboter eigenständig zu der Ladestation zurück. Schickt man ihn aber durch den Knopfdruck gezielt dahin, irrt er erst ziemlich lange orientierungslos umher, ohne den direkten Weg zu seiner Energiequelle zu finden. Nichts für schwache Nerven. Legte ich die Roboter-Dienste aber auf meine längeren Gassizeiten, freute ich mich jedes Mal über eine frisch gesaugte Wohnung und einen brav in der Ladestation angedockten Staubsauger-Roboter, ohne mich über seine unlogisch wirkenden Zickzack-Wege zu ärgern.
Der Deebot M88 kann den Boden nicht nur saugen, sondern auch feucht abwischen und wird mit einer üppigen Erstausstattung angeliefert. Im Lieferumfang ist neben dem Roboter und der Ladestation ein sinnvolles Zubehör enthalten:
Um die Feuchtwisch-Funktion in Anspruch zu nehmen, muss der Wischaufsatzbehälter mit Wasser gefüllt werden: Der Inhalt reicht für ca. 30 – 35 qm, danach muss der Behälter wieder eine Ladung Wasser bekommen. Nach so einem automatisierten Wischdurchgang würde ich zwar immer noch nicht vom Boden essen wollen – wer von den Hundehaltern würde das schon? – die Parkettoberfläche ist aber angenehm aufgefrischt. Und gegenüber einem normalen Putzeimer ist der geringe Wasserverbrauch wahrlich beeindruckend.
Auch ohne das Studieren der 28-seitigen deutschen Gebrauchsanweisung lassen sich die Einzelteile intuitiv einsetzen – für Benutzerhandbuch-Muffel wie mich eine durchaus angenehme Eigenschaft. Haargeplagte Tierhalter werden nach dem ersten Probelauf sicherlich zu dem Haaraufsatz greifen: Im Gegensatz zu der Hauptbürste, die als Standard-Ausstattung im Gerät eingesetzt ist, ermöglicht die schlichte Düse mit größerer Öffnung viel effektiveres Einsaugen der herumliegenden Katzen- oder Hundehaare. Ohne deren Verheddern an den Borsten und ohne lästiges Abzupfen hinterher.
Ein einziges Manko: Wegen meiner zwei haarigen Monster füllt sich der relativ kleine Staubbehälter recht schnell. Nach einem einzigen Durchlauf auf einer etwa 50 qm großen Fläche (nach etwa 4-tägigem Staubsauger-Urlaub zuvor) musste ich den Dreckfänger wieder entleeren.
Zugegeben, der Begriff „Bodenpersonal“ ist bei dem Staubsauger-Roboter vielleicht zu hoch gegriffen, über eine gewisse Persönlichkeit verfügt das Bodenreinigungsautomat aber durchaus. Sanft, solide und etwas starrköpfig kommt der Deebot M88 daher. Lernfähigkeit gehört nicht zu seinen Stärken: Er merkt sich die Hindernisse im Raum leider nicht und kämpft immer wieder gegen die gleichen Fallen: Stuhlbeine, Hundenäpfe, Beistelltische. Jegliche Hindernisse umfährt er – nachdem er sie vorher leicht angestupst hat – ohne sie beiseite zu räumen. Das hat den Vorteil, dass er keine Gefahr für die Wohnungseinrichtung darstellt, aber auch dass er all die toten Winkel um die Gegenstände, die auf dem Boden herumstehen, auslässt.
Entweder muss man dann „handgreiflich“ werden und gelegentlich zum herkömmlichen Staubsauger greifen oder rechtzeitig den Raum von überflüssigen Gegenständen befreien. Mit Treppen geht er souverän um: Dank Absturzerkennung, die man durch Knopfdruck auf dem Unterboden aktivieren kann, wird die Selbstzerstörung durch einen Treppensturz vermieden. Der Atem stockte mir aber trotzdem jedes Mal.
Neben dem Knopf direkt am Gerät, lässt sich der Staubsauger-Roboter über eine Fernbedienung und eine App steuern. Vor der ersten Inbetriebnahme muss man den Bodenwischautomaten vier Stunden lang aufladen – danach ist er sofort einsatzfähig. Der fleißige Haushaltshelfer verfügt über vier Reinigungsmodi:
Die Fernbedienung reagiert gegenstandslos auf das Betätigen einzelner Knöpfe und erlaubt darüber hinaus ein manuelles Fernsteuern des Staubsaugers in vier Richtungen. Schlagartig fühle ich mich in die Kindheit und die Spiele mit ferngesteuerten Autos zurückversetzt. Nur die filigrane, schlichte, im cleanen Weiß gehaltene Fernbedienung fühlt sich anders an als die imposante Funksteuerung mit Antenne aus der Vergangenheit. Etwas irritierend finde ich nur, dass der Roboter beim Rangieren – also dem Folgen der Richtungstasten – das Saugen aussetzt, als ob er sich nur auf eine Tätigkeit gleichzeitig konzentrieren könnte.
Auch die App ist schnell installiert: Entweder über den App-Store oder durch das Einscannen des mitgelieferten QR-Codes. Sowohl mit der Fernbedienung als auch mit dem Smartphone lassen sich zusätzlich praktische Funktionen einstellen, wie die Frequenz der Saugvorgänge und die gewünschte Uhrzeit. Die App zeigt auch den Akkustand und liefert Arbeitsprotokolle – so können eventuelle in Abwesenheit aufgetretene Probleme nachvollzogen werden.
Während normale Staubsauger durchschnittlich 67 – 70 Dezibel erzeugen, erweist sich der Staubsauger-Roboter Deebot M88 mit seinen 55 dB als recht leise. Das halten meine Hunde problemlos aus, auch wenn sie den neuen Mitbewohner argwöhnisch betrachten. Am dritten Tag seiner Anwesenheit hat sich die Aufregung über das summende Gerät gelegt, das sanfte Anstupsen am Körper lässt sich aber weder Shila noch Fasa gefallen.
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