Dekorieren und Dekorieren Fotogalerie Toilettensitz Kinder mit Treppe
OldenburgPaula war nicht wie die anderen Kinder. Sie bewegte sich nicht so, sie reagierte nicht so, sie sprach nicht so.
Paula war das dritte Kind von Christa Martens, „was ist anders an Paula?“, fragte die Mutter bei Fachleuten nach. „Paula ist entwicklungsverzögert“, vermuteten die Fachleute. Sie verschrieben Paula Frühförderung, Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie. Paula wurde trotzdem nicht so wie die anderen Kinder.
Bis ein Fachmann sagte: „Paula hat eine geistige Behinderung.“
Paula kam auf die Förderschule. Da waren andere Kinder mit Beeinträchtigungen, viele waren schwerstbehindert. „Das war anfangs die richtige Entscheidung“, sagt Paulas Mutter. Irgendwann fiel ihrer ältesten Tochter aber auf: „Jedes Mal nach den Ferien spricht Paula ganz anders.“ Paula schaut sich vieles ab: In den Ferien übernahm sie die Sprache der Eltern, in der Förderschule die des Kindes, das sie am liebsten mochte. Konnte Paula mehr lernen, wenn sie mit nichtbehinderten Kindern zusammen war?
Im Schulgesetz steht seit Sommer 2013: Die Eltern entscheiden über die Schulform. Christa Martens und Udo Szczepaniak schickten Paula auf die Helene-Lange-Schule. Paula geht jetzt in die 5d.
Die 5d hat Deutsch bei Brigitte Bruns (61), die Kinder lesen das Buch „Rico, Oskar und die Tieferschatten“. Paula nicht, „das kann sie noch nicht“, sagt Herr Geldmacher, er ist der Förderlehrer der 5d. Er hat mit Paula das Hörbuch gehört. Und er hat ihr ein Rico-Bilderbüchlein gebastelt. So kann Paula mitarbeiten, nur anders. „Zieldifferentes Lernen“ heißt der Fachbegriff.
In der 5d gibt es fünf Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Jedem der Kinder stehen Förderlehrerstunden nach einem bestimmten Schlüssel zu, bei Paula sind es fünf. Insgesamt kommen die Kinder auf 19 Stunden, so viel Zeit verbringt Matthias Geldmacher (36) in der 5d. Eine Inklusionshelferin ist auch da, sie begleitet eine Mitschülerin von Paula. Manchmal hat auch Paula eine Helferin dabei, aber nicht mehr so oft. Paula kommt immer besser allein klar.
„Sie ist selbstbewusster geworden“, sagt Christa Martens (49). Weil sie auch lebenspraktische Dinge in der Schule lernt, zum Beispiel Busfahren. Dafür muss sie die Uhr lesen können, Zahlen erkennen, bezahlen. „Ich lern’ ganz viel!“, sagt Paula stolz.
Lernen auch die anderen Kinder in der Klasse etwas von Paula? Ja, glaubt Udo Szczepaniak (50): „Sozialverhalten.“
Die Klasse spielt ein Quiz zum Buch. Mira und Caroline stellen die Fragen, Paula hat die Quizleitung. „Du musst aufpassen, wer sich zuerst meldet“, sagt Caroline. Die anderen Kinder akzeptieren Paulas Urteil. Obwohl sie manchmal daneben liegt.
„Hallo!“ Jasper grüßt aus der Sprechanlage. Die Tür fliegt auf, „hallo!“, Jasper grüßt persönlich. Er flitzt zum Fenster, versteckt sich hinter zwei bodenlangen Vorhängen, Jaspers Bühne. „Puppentheater!“, ruft Jasper.
Seine Eltern lachen. Früher, sagen sie, hätte Jasper das nie gemacht. Früher sprach er nicht einmal. Aber da ging er auch noch nicht zur Schule.
Jasper, 10 Jahre alt, hat das Down-Syndrom. „Wir haben uns alles angesehen, was an Schulen möglich war“, sagt Ralf Holtgrefe (52), Jaspers Vater. Die Eltern wählten die Grundschule Dietrichsfeld mit ihren Kooperationsklasssen.
„3b“ steht an der linken Tür, „3bK“ an der rechten. Hinter der rechten Tür gibt es sieben Kinder mit zum Teil schweren Behinderungen – und zwei Erwachsene: Katja Titze (47), Förderschullehrerin, und Heike Büchler (43), Erzieherin. „Hallo!“, ruft Jasper, er rechnet gerade. Auf seinem Rechenzettel sind Äpfel abgebildet, mal zwei, mal drei, mal fünf. Jasper muss Striche zur passenden Zahl ziehen. „Bis drei ist er einigermaßen sicher“, sagt Heike Büchler.
Aber jetzt müssen sie rüber in die 3b, heute geht es doch ins Stadtmuseum. „Wer kennt ein altes Gebäude in Oldenburg?“, fragt Kirsten Buchholz, die Klassenlehrerin der 3b. „Turm!“, ruft Jasper. „Richtig, der Pulverturm“, lobt Buchholz. 27 Kinder sitzen im Kreis, zwei Mädchen nehmen abwechselnd einen Jungen auf den Schoß, der schlecht allein sitzen kann.
Gruppenarbeit, Jaspers Gruppe kümmert sich ums Stadtwappen. Drei Jungen spielen die Geschichte vom Grafen Friedrich und dem Löwenkampf nach, Jasper zeigt das Wappen herum.
Jasper soll sprechen lernen in der Schule, wünscht sich seine Mutter, Monika Keller-Holtgrefe (50), vielleicht ein bisschen Lesen, vor allem aber: „Er soll einen Platz in der Gesellschaft finden.“ Jaspers Vater sagt: „Ich finde es schön, dass Jasper ganz viele andere Kinder kennt – Kinder, die sonst gucken würden: Was ist denn das für einer?“
Neulich, berichtet Katja Titze, die Förderschullehrerin, habe ein besonders leistungsstarker Junge aus der 3b erzählt, dass er Tennis gespielt habe. „Tennis?“ Jasper konnte es nicht fassen. „Tennis?“, fragte er noch mal, „richtig Tennis?“ Der andere Junge strahlte, so viel Bewunderung hatte er noch nie erfahren für ein einfaches Tennisspiel.
Carisma ist etwas ganz Besonderes. Sie hat einen außergewöhnlichen Namen, sie hat eine sehr seltene Diagnose (Akrodystose; eine Krankheit, die das Wachstum und die geistige Entwicklung verzögert) – und sie ist das einzige Kind in der 1a an der Klingenbergstraße, das mit einem roten Dreirad in den Morgenkreis fahren darf.
„Wer ist der Chef?“, schlägt Margrit Hasse (61) vor, die Grundschullehrerin. „Ja!“, ruft Carisma, und schon singt die Klasse das Lied, alles klatscht und stampft, und Heike Hotze (46), die Förderschullehrerin, und Tanja Ochmann (42), Carismas Inklusionsbegleiterin, machen natürlich tüchtig mit.
Als Carisma schulpflichtig wurde, stellten ihre Eltern sie zunächst an der zuständigen Grundschule im Stadtsüden vor. Sie sagten: Wir möchten gern Inklusion. Die Schulleitung guckte unglücklich. „Wir merkten sofort: Die sind noch nicht so weit“, sagt Anne Sparbrod (31), Carismas Mutter. Es gab Treppen und viel zu enge Türen für Carismas Rollstuhl. Die Eltern schauten sich andere Grundschulen an, Förderschulen, irgendwann standen sie in der Grundschule Klingenbergstraße – „peng!, das passte“, sagt Patrick Sparbrod (38), Carismas Vater.
In der Schule gibt es eine Lernwerkstatt (Carisma lernt hier die Buchstaben kennen), eine Küche für die Förderkinder, einen Snoezelraum zum Ausruhen, einen Abstellraum für die Rollstühle. Einiges war vorher schon da, die Schule hatte bereits Integrationsklassen, anderes kam mit der Inklusion: Das Lehrerzimmer musste vergrößert werden wegen der Inklusionshelferinnen, es gab einen neuen Pflegeraum, Carisma brauchte einen speziellen Toilettensitz, sie bekam ihn.
„Der Anfang ist schwer“, sagt Anne Sparbrod über die Inklusion, „man muss sich kümmern“: um Rezepte für die Therapiestunden mit Logo- oder Ergotherapeuten in der Schule, um einen Schulbegleiter, um das tägliche Taxi. „Aber wenn es erst einmal ins Rollen gekommen ist, wird es immer einfacher.“
Sechs behinderte Kinder gibt es im 1. Jahrgang, die Schule hat sie auf drei Klassen verteilt. Carisma ist das einzige Kind mit Förderbedarf in der 1a. Ihr stehen fünf Förderlehrerstunden zu, zwei gibt es als Grundversorgung: macht sieben Stunden Frau Hotze.
Was soll Carisma vor allem lernen: Lesen? Schreiben? Rechnen? „Das steht für uns nicht im Vordergrund“, sagt Patrick Sparbrod. „Uns geht’s um Normalität – und darum, dass Carisma fröhlich ist.“
Noch ein Lied. „Das rote Pferd?“, fragt die Klassenlehrerin. Carisma jauchzt.
Manchmal bekommt sie nachmittags Besuch von Kindern aus ihrer Klasse. Und als sie länger krank war, schickte die 1a eine Karte: „Wir vermissen Dich“, stand darauf.
Fachleute sagen, für Kinder sei Inklusion sehr viel einfacher als für Erwachsene.
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